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IRONMAN HAWAII - MEIN REISEBERICHT




Am 2. Oktober 2016 erfüllte sich Stefan seinen Traum vom Ironman Hawaii: Er startete beim Ironman Barcelona und schaffte mit einem 2. Platz in seiner Altersklasse die Qualifikation für die Langstrecken-Triathlon-Weltmeisterschaften 2017 in Kona, Hawaii. -Ein Traum wird wahr!- "Anfang Oktober 2017 beginnt endlich meine Reise ins Paradies. Die ersten Eindrücke sind überwältigend: eine Stadt voller verrückter Triathleten und Natur, die vielseitiger nicht sein kann! Öde Lavalandschaften wechseln sich mit tropischem Urwald ab! Der Pazifik voller Leben und Sonne und Regen gleichzeitig bei 30C! Die extrem hohe Luftfeuchtigkeit lässt mich den ganzen Tag schwitzen und das schon ohne Sport. Nach ein paar lockeren Trainingseinheiten in allen Disziplinen zur Akklimatisierung (beim Schwimmen haben mir die zahlreichen Fische und Schildkröten den Atem geraubt!!), lasse ich es gut sein, um erholt an den Start zu gehen! Mit Stretching, Rad Perfektionieren und Equipment Vorbereiten vergehen die Tage sowieso wie im Flug. Am Freitag, den 13.10. erfolgt dann schließlich die Registrierung im King Kamehamea-Hotel direkt an der Wechselzone. Der Rad Check-in ist beeindruckend: jeder Teilnehmer bekommt einen Volunteer zur Seite gestellt, der ihn wie eine Mutter umsorgt. Gemeinsam bringen wir das Rad an seinen Platz, mir wird jeder Weg nicht nur erklärt, sondern auch abgegangen bis zu den Wechselbeuteln, die ich dann selber an den Haken hängen soll. Alles abgegeben, eingeprägt, nochmal die Ein-und Ausfahrt besichtigt-fertig! Es kann losgehen. Nach der Nudelparty im Nobelhotel Kona-Resort direkt am Meer gelegen, gehe ich früh ins Bett und versuche wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Denn schon um 3:30 Uhr klingelt der Wecker... Ich zwinge mich, ein paar Nudeln und Müsli zu essen, treffe letzte Vorbereitungen und gehe schließlich im Dunkeln in Begleitung meiner Katja und meines Freundes Dirk zum Start. Es erinnert mich an den Einzug der Gladiatoren im alten Rom. Jetzt heißt es Bodymarking, das hochtechnisierten Zeitfahrrad nochmals aufpumpen und mit Trinkflaschen bestücken und sich auf die Vorgaben zu konzentrieren! Ich habe riesigen Respekt vor dem Mythos Hawaii und so gehe ich auch in dieses Rennen: locker schwimmen, entspannt Radfahrern und dann den Marathon in glühender Hitze überleben! Die Spannung steigt, die Profi-Triathleten müssen zuerst ins Wasser an die Startlinie verschwimmen, es sind nur noch wenige Minuten bis zum Start. Die Luft knistert vor Anspannung, das Meer ist bewegt von all den Begleitbooten und Surfbrettern und über uns kreisen zwei Helikopter. Nach der Nationalhymne der USA (da stellt es dir alle rasierten Haare auf!) donnert um 6:35 Uhr der Kanonenschuss durch die Morgendämmerung! Der Traum und gleichzeitig Kampf gegen sich selbst hat begonnen... und auch mein Start naht...Vor uns nur noch die Profi-Damen. Es ist schon ein unglaubliches Gefühl im pazifischen Wasser von Kona, Hawaii, an der Startlinie zu schwimmen, ja, zu schwimmen, denn sie liegt im tiefen Wasser etwa 100 m vom Ufer entfernt! Nach etwa 1600m geht es um 2 Boote herum, die im Abstand von 150 m liegen und den Rechteckkurs markieren, und dann wieder zurück. Mit meiner Schwimmzeit von 1:15 Stunde bin ich sehr zufrieden. Allerdings dauerte der erste Wechsel etwas länger, da ich vom Schwimmeinteiler in das Radtrikot wechseln musste. Bei der warmen Meerestemperatur herrscht selbstverständlich Neopren-Verbot. Die Helfer stehen parat mit Sonnencreme, dann schnell rein in die Radschuhe, Helm auf, Rad aus dem Ständer, bis zur Aufsteigelinie laufen, rauf auf's Rad und los. Wie geplant, lies ich es locker angehen. Nach der kleinen für die zahlreichen Zuschauer attraktiven Stadtschleife-denn wann sonst sieht man schon Weltspitze-Triathleten wie Frodeno, Kienle, Lange oder eine Daniela Ryf neben dem eigenen Hobbyathleten?- geht es steil die Palani-Road hoch und schließlich raus ins Nichts, wo Hitze und Wind regieren. Die Radstrecke ist sehr hügelig mit 1772 versteckten Höhenmetern und erscheint schier unendlich immer gerade aus. Stur nach meiner Vorgabe lasse ich Meile um Meile hinter mir, egal, ob die anderen mich überholen oder der Wind die Geschwindigkeit drückt. So rolle ich nahezu wie geplant nach 5:35 Stunden Radzeit wieder in die Wechselzone am Pier von Kona ein.

Nun noch die dritte Disziplin: der alles entscheidende Marathon in sengender Mittagshitze, der neben der angemessenen Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit und Salz vor allem Kopfsache ist. Auf der Küstenstraße, dem Alii Drive, erwarteten mich endlich meine lieben Freunde mit aufmunternden Worten und selbstgemalten Plakaten. Ich nehme mir die Zeit für einen Kuss und sage Katja, dass es mir gut gehe. Die geplante Durchschnittsgeschwindigkeit von 11-11,5 Stundenkilometer halte ich nur an den Verpflegungsstationen bewusst nicht ein, um ausreichend Flüssigkeit zu mir zu nehmen und Eiswasser-Kühlung zu bekommen. Erst die ca. 13% steile Palani-Road zwingt mich zum Gehen. Aber nicht nur mich: da kommt mir von oben überraschender Weise ebenfalls gehend der Weltmeister Jan Frodeno entgegen!! - und wenn ein Weltmeister den Berg runter geht, dann kann ich auch berghoch gehen! Oben angelangt, laufe ich wieder los, aber es wird immer heißer und fällt mir immer schwerer. Die versteckten 307hm machen sich unter diesen extremen klimatischen Bedingungen gewaltig bemerkbar. Der Highway fühlt sich unendlich lang an und die nächste Verpflegungsstation scheint unendlich weit weg zu sein. Jetzt steht mir auch noch die sogenannte Hölle, das Energylab, eine Solarforschungsstation mit besonders heißen klimatischen Bedingungen bevor! Aber so schlimm, wie angekündigt, ist es dank eines leichten Meerwindes dann gar nicht. Zudem verteilt die Firma Cliff am Beginn des Energylab riesige Schwämme mit wohltuendem Eiswasser. Gefühlt mit Kopffrost geht es weiter zur Wende, nochmals an den kalten Schwämmen vorbei, wieder zurück auf den Highway und endlich Richtung Ziellinie in Kona! Ab jetzt fühlt es sich wieder runder an und ich laufe die letzten 4 km durch. Etwa 500m vor dem Ziel zücke ich meine Bayernfahne aus der Trikottasche, laufe mit wehender Fahne in den Zielkanal ein, halte nochmal, um meine Freundin zu küssen und laufe erleichtert, glücklich und mit stolz gefüllter Brust nach 11:33 Stunden über die Finish-Linie...

Es ist vollbracht!

Der Mythos Ironman Hawaii ist überstanden, nicht aber bezwungen. Dies hat nur unser Landsmann Patrick Lange geschafft- ich habe einen riesigen Respekt vor seiner Leistung mit Streckenrekord.

Unendlich glücklich und zufrieden ohne Krämpfe oder Schmerzen, habe ich meinen Traum geträumt! Danke an alle, die mich dabei unterstützt haben

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